Nach dem wir nun mir der Bemusterung und den Aktivitäten für die Planung von unserer Seite aus fertig sind, widmen wir uns den weiteren Verpflichtungen unsererseits aus dem Bauvertrag. Zu den Pflichten gehört zum Beispiel für die Erreichbarkeit des Grundstücks für alle Beteiligte zu sorgen, durch zum Beispiel das Herstellen einer Baustraße, aber auch das zur Verfügung stellen von Wasser und Strom – in diesem Fall Bauwasser und Baustrom.

Sowohl für Baustrom und -wasser haben wir uns natürlich schon grob informiert, welche Formulare wie und von wem ausgefüllt werden müssen. An sich gar kein Hexenwerk. Dennoch ergaben sich Rückfragen, die wir jedoch telefonisch klären konnten.

Bauswasser

Unser Bauwasseranschluss ist später auch die Trinkwasserversorgung für unser Haus. Durch den Antrag beim Wasserbeschaffungsverband Harburg (WBV) beantragen sozusagen die Anbohrung der Trinkwasserleitung, die sich in der Straße befindet. Diese Bohrung darf auch nur durch einem vom Verband zertifizierten Unternehmen durchgeführt werden. Für stolze 1926 Euro erkaufen wir uns als den Anschluss bis ins Haus – denkste! Für diesen sogenannten Baukostenzuschuss wird die Zuleitung bis kurz hinter die Grundstücksgrenze gelegt. Ab da sind dann wieder wir bzw. ein Unternehmen für uns zuständig. Ebenso müssen wir jemanden beauftragen, der uns an der Grundstücksgrenze dann den Bauswasserstand erreichtet, damit die Bauarbeiter von Anfang fließend Wasser haben 😉 Später wird dieser dann zurückgebaut und ins Haus geführt.
Nach Rücksprache und Betonung der Dringlichkeit unsererseits (ja, wir wollen endlich loslegen!) und persönlicher Abgabe des Antrags vor Ort, konnten die Rechnung für den Baukostenzuschuss und schon 5 Tage später (zwei Tage davon waren Samstag und Sonntag) per Überweisung begleichen. Nun wird seitens des WBV ein Unternehmen beauftragt, dass die Anbohrung vornimmt. Wir sind gespannt, wann dies nun geschieht, da die Vorlaufzeit derzeit leider 4-6 Wochen beträgt.
Ein Lob an dieser Stelle an den WBV, der telefonisch super unterstützt hat und den Antrag sehr schnell bearbeitet hat.

Baustrom

Strom brauchen wir natürlich auch. Für unser Gebiet ist die EWE Netz zuständig. Hier konnten wir sogar online unseren Anschluss beantragen. Es gibt Pauschalpreise für einen Anschluss für ein Einfamilienhaus mit Leitungslängen bis 30, 50 oder 70 Metern. Nach Vermaßung von den geplanten Leitungswegen kamen wir mit ca. 25 Meter Länge auf unserem Grundstück. Also die richtige Pauschale für 30m für 1276 Euro gewählt den Haken für den zusätzlichen Baustromanschluss gesetzt, Pläne und Dokumente hochgeladen und abgeschickt. Kurze Zeit später erhielten wir auch hier unser Angebot. Jedoch für insgesamt ca. 1800 Euro. Nach einem recht zähen und langwierigen Mail-Ping-Pong zwischen uns und der EWE stellte sich heraus, dass diese doch lieber etwas mehr kalkulieren und wir auch den Weg vom Grundstück bis zur eigentlichen Leitung im öffentlichen Bereich mitberechnen müssen. Auch hier haben wir den Antrag persönlich bei der Bezirksmeisterei in Seevetal abgegeben und die nächsten ToDos bekommen: Wir brauchen ein Baustromverteilerkasten (BVK). Seitens der EWE wird, ähnlich wie beim Bauwasser, der Anschluss erstmal bis auf das Grundstück gelegt und dort dann in einen Baustromanschlusskasten angebunden. An diesen wird dann besagter Baustromverteilerkasten mit den eigentlichen Steckdosen angeschlossen. Diesen müssen wir also separat besorgen und kostet uns extra. Später wird der Anschluss ebenso ins Haus verlängert.
Nach einem Anruf bei einem örtlichen Elektriker wussten wir, dass die Einrichtung eines BVK mindestens wohl 320 Euro kosten wird und zusätzlich noch die Miete für den Kasten pro Monat hinzukommt. Hierzu wurde uns noch kein Preis genannt. Wir sind auf ein schriftliches Angebot gespannt. Dennoch wieder mal eine Menge Geld für ein paar Basics auf der Baustelle.
Da die Preise jedoch nicht genormt sind, haben wir bei unserem Bekannten Ronny, der ebenso mit Roth im Nachbardorf baut, nachgefragt, welche Kosten da bei ihm zusammenkommen. Für Einrichtung konnte er uns ähnliche Preise nennen. Die monatlichen Kosten ließen uns dann schon etwas erstaunen. Ausgeführt über den von Roth beauftragten Elektriker, kommen für Miete und Wartung monatliche stolze 100€ wohl zusammen. Eine Menge Geld für so einen Kasten, bei dem der eigentliche Verbrauch noch on top kommt.
Das muss doch günstiger gehen! Also sind wir derzeit auf der Suche nach einem Kasten und werden diesen ggf. kaufen für die Zeit und später dann wieder verkaufen. Wir sind gespannt ob unser Plan aufgeht. Wir werden an dieser Stelle wieder berichten, sobald wir fündig geworden sind.

 

Artikelbild: Thomas Max Müller  / pixelio.de