Nach unserem gestrigen Entwurfs-Termin bei der Architektin waren wir noch so im Planungs-Modus, dass wir uns kurzer Hand entschlossen haben zu einem der großen Möbelhäuser im Großraum Hamburg zu fahren, um uns inspirieren zu lassen. Es ging zu Höffner.
Beeindruckt von der großen Auswahl auf mehreren Etagen schlenderten wir erst mal etwas planlos zwischen den vielen Sofas um zu schauen, was uns beiden überhaupt gefällt. Wir waren von der großen Auswahl zwar beeindruckt, leider hat uns aber nicht wirklich etwas angesprochen. Bis auf eine große Sofalandschaft. Eine in U-Form gestellte Couch, mit in der Tiefe verstellbaren Rücklehnen hat es uns angetan. Uns ist wichtig, dass das neue Sofa eine gewisse Sitztiefe aufweist, auf die wir bei unserer jetzigen Couch an gewisse Grenzen stoßen. Der Preis von knapp 3000 Euro hat uns dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und wir stiefelten weiter Richtung Küchen-Abteilung. Weshalb wir ja ursprünglich hier her gefahren sind.

Nach dem wir die unzähligen Küchen systematisch angeschaut hatten, vielen uns doch die ersten Must-Have’s und Dont’s auf. Diverse Schränke haben wir auf Stauraum, Funktionalität, Optik und die Elektro-Geräte bzgl. Einbauhöhe begutachtet. Nach und nach hat sich doch schon ein Bild vor Augen zusammen gestellt, wie die Küche zukünftig aussehen könnte.

Als Tipp: lasst euch vorab Termine für die Küchenplanung geben. Wir hatten bei Höffner Glück, dass wir nur 15 Minuten warten mussten. Bei allen weiteren Küchenplanern wurden wir erst mal darauf hingewiesen, dass solche Termine lange dauern und man sich vorher einen Termin geben lassen solle.

Nach gefühlt 1,5 Stunden Küchen-Gucken und einer Kaffee-Pause später konnten wir folgende Must-Have’s dem Küchenplaner in unserem ersten Planungsgespräch nennen:

  • J-Förmige Anordnung der Unterschränke, auslaufend in einer Küchen-/Kochinsel in Raummitte
  • erhöhter Tresen vor der Küchen-/Kochinsel mit Stauraum von beiden Seiten und trotzdem tief genug, um davor auf Barhockern sitzen zu können
  • Side-by-Side Kühlschrank
  • großes Kochfeld
  • erhöhter Einbau von Spülmaschine und Backofen
  • evtl. Dampfgarer
  • weiße Hochglanz Fronten
  • dunkle/ mitteldunkle Oberfläche
  • Stauraum, Stauraum, Stauraum

Das Gespräch war sehr locker und freundlich. Wir begannen mit unseren Wünschen und waren begeistert, als der Planer ein Millimeter-Papier und Zeichenschablone zückte, unseren Grundriss einzeichnete und grob die Unterschränke und Kücheninsel nach unseren Vorstellungen einplante. Nachdem das grobe Konzept stand, sind wir zu den Ausstellungstücken gegangen, damit wir ein besseres Gefühl für die Maße und Größen bekamen.

Einig waren wir uns, dass die erhöhte Tresenplatte weit genug überstehen muss, damit man auch seine Knie auf dem Stuhl sitzend entspannt darunter parken kann. Schwerer wird es bei dem Thema Material für die Oberfläche, da wir mit unseren Budgetvorstellungen, was das Thema laufende Meter der Arbeitsplatte angeht, schnell an unsere Grenzen stoßen werden.
Richtig kompliziert war dann der Einbau des Side-by-Side Kühlschrank. Uns war bisher nicht bewusst, dass der Kühlschrank so groß (Tiefe) ist, dass er über die normalen 60 cm, der Standard Schranktiefe, hinausragt. Das auch noch aus gutem Grund. Der Side-by-Side Kühlschrank hat so dicke Türen, dass diese nach außen aufschwingen müssen und dabei beim Einbau ein außreichender Überstand (ca. 7cm) mit einzuplanen ist. Somit kann nach Aussage des Küchenplaners der Schrank nicht mit der Vorderkante bündig in die Küchenzeile eingebaut werden. Der darüber liegende Wandschrank wäre für mich ohne Tritt nicht erreichbar. Auch die Platzverhältnisse in dem Side-by-Side Kühlschrank sind geringer, als wir erwartet haben. Der Traumkühlschrank-Zahn wurde uns somit nach und nach gezogen.

Ein weiterer Prozess war die Findung der Lage für den Herd mit der dazugehörigen Dunstabzugshaube:
Variante A und unserer ursprünglicher Wunsch war, dass wir eine Kochinsel planen und die Dunstabzugshaube an die Decke montiert wird. Hier haben wir erst an eine Umlufthaube gedacht, die man mit einer Fernbedienung einschaltet. Die Geschichte mit der Fernbedienung findet Stefan allerdings nicht ganz so toll.
Variante B können wir nur ausführen, wenn wir auf ein Fenster in der Küche verzichten und an die Außenwand eine schräg hängende Dunstabzugshaube montieren. Vorteil hier wäre, dass wir mehr Platz für Wandschränke und somit mehr Stauraum gewinnen würden. Auch eine Ablufthaube wäre jetzt denkbar und man würde noch den >Fettspritzradius< reduzieren, da man hier die die Wand hinter dem Kochfeld nutzten würde anstelle, dass man die ganze Kochinsel >einsaut<.
Schwierig schwierig. Apropos hatten wir noch eine dritte Alternative, die wir relativ schnell aus kosten und auch physikalischen Gründen wieder verworfen hatten. Die Dunstabzugshauben von Bora sind zwar optisch recht hübsch und sollen den Dampf nach unten zum Kochfeld hin saugen. Allerdings nur, so lange sie sauber sind und man nicht anfängt, ein Steak in einer Pfanne zu braten. Uns wurde zwar erklärt, dass man bei hohen Töpfen einfach den Decke halb auf den Topf auflegt und somit den Dampf >umlenkt< und den Rest dann die Bora schon erledigt. Das hat uns allerdings nicht überzeugt und wir möchten eine >oben< montierte Dunstabzugshaube.

Zurück zu unseren Varianten: Kochinsel oder Kücheninsel. Was uns der Küchenberater noch als Pro-Argument für die Kücheninsel nannte ist, dass man diese noch als Buffet-Stellfläche nutzen kann, wenn man Gäste hat. Netter Gedanke, wie wir finden. Stefan ist davon überzeugt, dass man auf der Kücheninsel auch noch viel mehr Platz zum schneiden, oder >einmeken< wie er es nennt, hat, wenn man wie wir viel backt, oder Nudeln macht. Ein Argument, dass auch mir mehr als einleuchtet, da doch ich ehr diejenige bin, die in der Küche Dreck verursacht.

Mit einer Kopie der Skizze des Küchenplaners und dem Tipp, einen Termin zu vereinbaren, wenn wir genauer Planen wollen und wissen, wann es mit der Hausplanung weiter geht, haben wir ca. zwei Stunden später unsere erste Kücheplanung mit einem lachendem und einen weinenden Auge verlassen. Hier besteht noch einiges an Planungsbedarf.

Zum Abschluss bekamen wir noch einen Tipp von unserem Berater: Es gibt irgendwie immer eine Aktion mit Rabatten. (Irgendwie muss man ja die Kunden locken.) Bei Küchen sollten wir lieber auf einen Rabatt warten, bei dem es Prozente gibt und keinen festen Betrag. Das macht sich gerade bei solchen Summen bemerkbar und wirkt sich positiv auf unseren Geldbeutel aus.