Diese Woche geht es Schlag auf Schlag. Am Donnerstag stand das Thema Sickerschacht auf der Agenda. Hier haben wir uns wieder Unterstützung vom ortsansässigen Tiefbauer und Kieswerk Lütchens geholt. Nach einem kurzen Telefonat am Mittwoch-Abend war klar, wann es Donnerstag losgehen soll: 6 Uhr war die Ansage. Also klingelte der Wecker am Folgetag bereits 04:30 Uhr um pünktlich auf der Baustelle sein. Der Bagger wurde bereits am Mittwoch angeliefert. Demnach konnten wir Punkt 6 Uhr mit dem Graben starten.
Warum das Ganze? Laut Auflage des B-Plans von unserem Neubaugebiet dürfen wir Regenwasser nicht in die öffentliche Kanalisation einleiten und müssen dies auf dem eigenen Grundstück versickern lassen, egal ob über eine Rigole einen Sickerschacht oder eine Mulde. Wir haben uns für einen Schacht entschieden, da der sandige Boden dafür super geeignet ist, die Kosten und der Platzbedarf entsprechend gering ist. Nach einiger Recherche und Anfrage bei verschiedenen Unternehmen wussten wir, dass wir ca. 3 m³ vorhalten können sollten (laut Aussage des Tiefbauers völlig übertrieben bei dem Boden). Bei Delmes Bauwelten in Winsen haben wir daher 5 Sickerringe und ein Ring mit Steigeisen mit jeweils einem Meter Durchmesser und einer Höhe von 50 cm geordert. Oben drauf kommt ein Konus mit anschließendem Deckel. Somit stand auch fest, dass wir ein Loch mit 3,5 Metern Tiefe benötigen. Nicht ohne, da bei sandigen Boden gerne der Sand von den Seiten reinsackt.
Herausforderung bei uns war, dass der Schacht laut Vorschrift 3 Meter von der Grundstücksgrenze liegen muss. Ebenso soll der Schacht laut Empfehlung vom Geologen mindestens 4 Meter vom Haus (und somit auch der Garage) entfernt sein. Da ein Schacht mitten im künftigen Garten auch nicht so schön ist, haben wir ihn nahe der Einfahrt platziert. Hier laufen jedoch die Leitungen für Strom, Wasser und Telefon entlang. Das wird knapp…
Vorsichtig wurden also die ersten Löffel geschaufelt und der Boden begutachtet. Nach kurzer Zeit sah man auch am Sand, wo vor kurzem erst gegraben wurde und dementsprechend die Versorgungsleitungen sein müssen. Kurz mit der Schaufel herangetastet und gefunden. Bis hier hin und nicht weiter. Nun aber ab in die Tiefe. Nach kurzer Zeit waren die 3,5 Meter auch erreicht. Klingt erstmal wenig, ist allerdings doch recht tief. Ohne Leiter geht es da nicht rein. Folglich den ersten Ring in die Grube gehoben und ausgerichtet. Danach den Sickerring noch in Vlies gepackt (damit der Schacht nicht versandet) und das Prozedere 5 mal wiederholt.
Als der leicht schiefe Turm von Pisa stand, ging es an die Feinjustierung. Unser Vorarbeiter hatte 5 cm Reserve eingeplant und konnte mit dem Löffel nun entsprechend ausrichten. Kurz danach bestätigte die Wasserwaage, dass nun der Kiesel kommen kann. Kurzerhand später kam ein LKW mit 4 m³ Kiesel mit Körnung 16-32 mm. Diese wurden rund um den Schacht verteilt. Danach wurde lagenweise Sand aufgeschüttet und entsprechend verdichtet. Nach mehrmaliger Wiederholung war das Loch auf dem Grundstück wieder zu, nur das jetzt noch ein Deckel in der zukünftigen Einfahrt ist. Abschließend hat unser feinfühliger Baggerfahrer die Einfahrt noch abgezogen, sodass nun alles wieder gerade ist. Den gesamten Aushub haben wir zum Glück für die weitere Auffüllung auf dem Grundstück nutzen können. War leider doch weniger, als erwartet.
Was hat der Spaß gekostet:
- 7 (Sicker-, Tritt-, Konus-) Ringe ca. 50€ pro Stück
- 4 m³ Kiesel ca. 280€
- Sickervlies ca. 25€
- Bagger samt Fahrer und Helfer ca. 700€
Macht gesamt ca. 1.355€.
Danke für den informativen Beitrag, besonders die Details zur finanziellen Seite. Wir müssen unser Regenwasser auch auf dem Grundstück versickern lassen, sind uns aber noch nicht sicher, was wir machen wollen…
Viele Grüße